Von jung für alt
Besinnliche Adventsfeier der Schlitzerländer Senioren in der Landesmusikakademie
"Ein Engel"- ein Engel, der dir richtig zuhört, der das verjagt, was dich nachts in deiner Ruhe stört. Ein Engel, der dich mal im Arm hält und im Winter deine Heizung auf "warm" stellt. Ein Engel, der dir einen Brief schreibt, der mit dir wach bleibt, wenn die Angst dich umtreibt, und der sich für dich den Kopf zerbricht. Du sagst: "Diesen Engel gibt es nicht.“ Ein Engel, der dir wieder Mut macht und das immer wieder richtig gut macht. Ein Engel, der dir einen ausgibt und dich bei Sonnenschein energisch aus dem Haus schiebt, ein Engel, der dir freundlich zuwinkt, mit dir Kaffee trinkt, dich zu deinem Glück zwingt und der manchmal mit dir Klartext spricht. Du sagst: "Diesen Engel gibt es nicht". DOCH! - Dieser Engel ist da, um dich zu schützen und zu halten. Dieser Engel ist da, jeden Tag, in verschiedenen Gestalten. Er lässt dich nie im Regen steh´n. Er lässt dich nie allein. Doch er ist leicht zu überseh´n, denn er kann überall sein!
Angelehnt an die obigen Zeilen vom Engel, waren es knapp 30 junge Engel, die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10.3 der IGS Schlitzerland mit ihrem Klassenlehrer Hainer Bockweg, die den erschienenen Senioren den gesamten Nachmittag verschönten. Dazu kamen die vielen kleinen und großen musikalischen Engel, der Seniorenbeirat der Stadt Schlitz mit seinem ersten Vorsitzenden Norbert Schäfer, Stadtrat Willy Kreuzer, Pfarrer Johannes Wildner, Johann Moczulski und Heinfried Faitz. Lieder, Gedichte, Geschichten und Darbietungen sorgten für ein abwechslungsreiches Programm.
Dem Vorsitzenden des Seniorenbeirates Norbert Schäfer oblag wie immer die Begrüßung. Im Advent sollte man eigentlich zur Ruhe kommen, die Zeit zur Begegnung und Umkehr nutzen, so Schäfer. In Wahrheit sieht es doch überall anders aus. Die Zeit geht rasant vorbei. Überall ist es laut und schrill. Unser Adventsnachmittag versucht zu zeigen, dass es nicht so ist. Kein Zeitdruck, sondern sich Zeit lassen! Zur Einstimmung sang man gemeinsam "O Tannenbaum" und "Bald nun ist Weihnachtszeit", begleitet von Hainer Bockweg am Klavier. Aus 170 Kehlen hörte sich das wunderschön an. Das unter-haltsame Programm begann mit den Kleinsten. Die Jungs und Mädchen des Quecker Regenbogen-kindergartens erfreuten als kleine Bäcker mit dem Kinderlied "In der Weihnachtsbäckerei" sowie "Dicke rote Kerze". Wuselig ging es weiter. Lauter kleine Nikoläuse aus der Kindertagesstätte Schloss-gartenweg sangen "Eine Tür tut sich auf für mich" und "Durch den Tannenwald geht der Nikolaus". Zwischendrin ein kleines Ausnahmetalent, Tristan Geisler (8 Jahre alt). Er spielte auf seiner Trompete u.a. O, du fröhliche" und "Tief im Schlitzerland". Wie immer bravourös.
Grussworte der Stadt Schlitz übermittelte Stadtrat Willy Kreuzer. Er zitierte die Worte des österreichischen Schriftstellers Peter Rosegger " Was es auch Großes und Unsterbliches zu erleben gibt: den Mit-menschn Freude zu machen ist doch das Beste, was man auf der Welt tun kann! Seniorenbeirats-mitglied Heinfried Faitz las des Gesicht von Georg Lohn "Das Wunder vom Kerzenlicht" und die be-kannte Geschichte von Heinz Erhardt "Lametta". Hier wurde viel geschmunzelt und gelacht, Weih-nachten kann durchaus auch heiter sein! Den musikalischen Abschluss im ersten Teil des vorweihnachtlichen Seniorennachmittags machten die Kinder der Katholischen Kindertagesstätte "St. Christophorus". Mitgebracht hatten sie die beiden Lieder "Leuchte weit die Weihnachtszeit" und "Trag in die Welt ein Licht". Nun lockte das Kuchenbuffet zur Kaffeepause. 40 leckere Kuchen und Torten hatten die Schülerinnen und Schüler kredenzt. Alle mundeten vorzüglich. Wer nichts Süßes wollte, griff zu belegten Brötchen.
Gestärkt wurde im Anschluss dem zweiten Teil des Programms gelauscht. Dieser wurde überwiegend von der Musikschule Schlitz gestaltet. Musikschulleiterin Susanne Behounek stellte Paul Leon und Malte vor, beide Akkordeonschüler. Diese begannen mit verschiedenen kleinen Stücken. Klassisch wurde es mit dem Beitrag von Michael am Flügel. Mitgebracht hatte er das Präludium C-Dur von Johann Sebastian Bach sowie den Ohrwurm "Für Elise", komponiert von Ludwig van Beethoven. Das Querflöten-Ensemble, vier junge Damen, erfreuten mit ihren musischen Darbietungen ebenfalls das Publikum. Auch in diesem Jahr war der Schulchor der Dieffenbachschule wieder zu Gast. Voller Inbrunst schmetterten die jungen Sängerinnen und Sänger "Wir sagen Euch an den lieben Advent", "Stern über Bethlehem" und "Merry Christmas". Chorleiterin Susanne Weidmann begleitete den Gesang mit ihrer Gitarre.
Die Grußworte der Katholischen Pfarrgemeinde "St. Peter und Paul" überbrachte Johann Moczulski: Das Jahr neigt sich dem Ende zu, wir blicken mehr zurück als nach vorn, man zieht Bilanz. Wo könnte ich in meinem Leben Türen öffnen, wie kann ich mich in die Gesellschaft einbringen? Es geht letztlich nicht nur um die Geburt im Stall, sondern um etwas Neues in einem selbst. Vielleicht wird uns dabei auch bewusst, dass das Streben immer mehr haben zu wollen, uns nicht glücklicher macht. Sondern, dass man anderen Menschen mit einem guten Gespräch oder einem Besuch, Zeit zu schenken, Freude bereiten kann und mit dem zufrieden ist, was man hat. Eine kleine Andacht hielt Pfarrer Johannes Wildner. Der Sinn von Weihnachten, so Wildner, sei Verwandlung; Weihnachten ist ein großes Fest der Bewegung. Gott wird menschlich, Gott wird sterblich, Gott wird zum Anfassen - damit wir Menschen mensch¬licher werden. Die Andacht schloss mit dem gemeinsamen Vaterunser und dem Segen.
Die besinnliche Weihnachtsfeier wurde mit dem Auftritt des Gitarrenkreises der Musikschule unter der Leitung von Beate Weitzdörfer, beendet. Sie erfreuten die Anwesenden mit einem weihnachtlichen Medley. Zum Schluss erklang aus allen Kehlen "Macht hoch die Tür", nochmals begleitet am Flügel von Hainer Bockweg.