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Grußwort zum Jahreswechsel


Willy Kreuzer

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu und der Jahreswechsel steht bevor.

In dieser Phase sind wir oft nachdenklich, lassen das Vergangene Revue passieren und suchen uns gute Vorsätze für das Neue Jahr.  


Jürgen Dickert

Bei rechtem Licht betrachtet, machen wir dabei aber nichts Anderes, als wir an vielen Tagen abends automatisch und nebenbei getan haben: wir denken zurück an das Erlebte, machen Planungen, haben Hoffnungen und auch Befürchtungen für die kommende Zeit.

Nur nehmen wir es im alltäglichen Lauf der Dinge meist nie richtig wahr.

Der römischen Dichter Horaz (* 65 v. Chr., † 8 v. Chr.) hat den Sinnspruch „carpe diem“ geprägt. Frei übersetzt bedeutet er „nutze/ genieße den Tag“.  Es geht also um jeden einzelnen Augenblick unseres Lebens, den wir bewusst leben sollten, nicht nur die Zeit jetzt zwischen den Jahren.

Und wenn wir zurückblicken, ist es egal, ob es ein Tag oder ein Jahr war, auf das wir schauen. Die Zeit ist vorbei!

Meist haben wir auch das Gefühl, als sei sie wie im Flug vergangen … genau wie unser Jahr 2021.

Ein Rückblick auf 2021 wird für jeden von uns immer ganz individuell ausfallen. Manches haben wir schon vergessen, manches beginnt zu verschwimmen, anderes ist uns aber noch so klar vor Augen, als wäre es gerade erst gewesen.

Was wir alle aus diesem Jahr sicherlich nicht vergessen werden, ist die furchtbare Flutkatastrophe am 14./ 15. Juli im Ahrtal mit mehr als 130 Toten und über 750 Verletzten!

Welche Tragödien und welches Leid sich dort ereignet haben, ist nicht zu greifen und auch nicht annähernd zu erfassen, wenn man es nicht selbst erlebt hat.

All den Betroffenen gilt deshalb unser ganzes Mitgefühl!

Diese Katastrophe lehrt uns aber auch, dass wir Menschen trotz aller wissenschaftlicher Fortschritte und technischer Errungenschaften nicht in der Lage sein werden, Naturgewalten jemals komplett zu beherrschen. Wir können und müssen Vorsorge treffen, um solche Ereignisse abzumildern, auch bei uns in Schlitz, aber eine 100%-ige Sicherheit wird es nie geben.

Wie verletzlich wir sind, zeigt uns auch die aktuelle Situation rund um das Coronavirus mit all seinen Mutationen.

Kaum jemand unter uns hätte vor einem Jahr erwartet, dass wir erneut eine Weihnachtszeit unter solchen besonderen Bedingungen mit öffentlichen und privaten Einschränkungen würden durchleben müssen.

Wieder kein Weihnachtsmarkt unter der größten Kerze, wieder kein gemeinsamer Glühwein mit Freunden am Marktplatz, keine Vereinsfeste, keine Kirmes, …. ! Auch unser ursprünglich geplantes Heimat- und Trachtenfest konnte im Sommer nicht stattfinden!

All das fehlt uns schmerzlich.

„Corona“ prägt einfach weiterhin unser aller Leben in ganz besonderer Weise.

Diese Situation führt uns aber – genau wie die Flutkatastrophe - auch vor Augen, wie wichtig und wertvoll Ehrenamt und aktive Hilfe am Nächsten sind!

All den Helferinnen und Helfern, egal ob bei Feuerwehr, Rettungsdiensten, Krankenhäusern, Diakonie- und Sozialstationen, Fahrdiensten, Testzentren usw. sei deshalb an dieser Stelle für Ihren unermüdlichen und z. T. weit über die Belastungsgrenzen hinausgehenden Einsatz herzlichst gedankt!

Wieviel ärmer wäre unser Land ohne dieses Engagement?!

Legen wir unseren Fokus bei einem Rückblick zu 2021 auf unser Schlitzerland, kommen wir an einem Ereignis nicht vorbei: der Amtsniederlegung unseres Bürgermeisters Alexander Altstadt! Trotz aller Bemühungen um seine Genesung musste er sein Amt zum 31.10. aus gesundheitlichen Gründen niederlegen.

Wir danken ihm an dieser Stelle nochmals für sein Engagement und wünschen ihm weiterhin gute Besserung sowie beruflich und privat alles erdenklich Gute!

Neben diesem traurigen Ereignis gab es aber auch Grund zur Freude.

So können wir mit Stolz sagen, jedem Kind im Schlitzerland ab 2022 einen Betreuungsplatz anbieten zu können. Das neue Gästehaus für unsere Landesmusikakademie konnte durch die Gemeinnützige Heimstätten Baugesellschaft übergeben werden, die Neuregelung der Wasserversorgung für Sassen läuft und eine Vielzahl an Einzelprojekten rund um IKEK und ISEK konnten auf den Weg gebracht werden und finden jetzt, neben zahlreichen anderen Projekten, ihre Umsetzung.

Daneben sei aber auch auf die ganz alltäglichen Dinge verwiesen, die durchgeführt und abgearbeitet werden mussten, damit schlichtweg „der Laden läuft“.

Angefangen vom Rasenmähen am Friedhof über Spielplatzwartungen, Brückenkontrollen, KFZ-Zulassungen, Gebäudeunterhaltung, Bürgeranfragen bis hin zu Eheschließungen und Sterbeurkunden.

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung und der Kindergärten sowie der Werke, des Bauhofs, der Destillerie und des Freibads, wie auch allen ehrenamtlichen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern aus Magistrat, Stadtverordnetenversammlung und Ortsbeiräten, sowie all denjenigen, die sich darüber hinaus für unsere Stadt und unser Schlitzerland eingesetzt haben, gilt an dieser Stelle einen herzlichen Dank.

Nur wenn wir uns gemeinsam, jeder an seiner Stelle und mit seinen Fähigkeiten, für unsere Schlitzerland einsetzen, wird es das bleiben, was es ist: unsere liebenswerte Heimat!

Aber auch ein weiterer Punkt muss an dieser Stelle angesprochen werden.

Trotz des großen Engagements in dieser schweren Zeit bereitet etwas Anlass zur Sorge: es ist der gesellschaftliche Zusammenhalt.

Bei genauer Betrachtung erkennt man eine Vielzahl an kleineren und größeren Rissen, die sich durch unsere Gemeinschaft ziehen und die uns immer schwächer werden lassen.

Zu einem der größeren „Risse“ gehört die Diskussion rund um „Corona“.

Wir können auf eine offene Diskussion, gerade auch in dieser Angelegenheit, nicht verzichten. Ein offener Diskurs – durchaus hart und bestimmt – ist Kernstück einer Demokratie! Er darf dabei aber nie zu persönlichen Feindschaften, Ausgrenzungen oder Diffamierungen führen; egal, welcher Überzeugung man ist. Vielmehr sind gerade auch hier Demut und die Bereitschaft, sich in die Position des Gegenübers hineinzuversetzen, angebracht.

Wir alle sind in der aktuellen Pandemie aufgerufen Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für uns selbst, aber auch für unsere Mitmenschen, indem wir uns und dadurch auch sie schützen.

 

Werfen wir abschließend einen Blick auf das vor uns stehende Jahr 2022.

Auf die Stadt Schlitz werden mit der geplante Freibadsanierung, dem Einstieg in den Umbau des ehemaligen Brauereigeländes und weiteren Erschließungsmaßnahmen, große Herausforderungen zukommen.

Diesen werden wir uns stellen.

Persönlich wird bei all den Prognosen und Diskussionen rund um Gesundheit, Klima und finanzieller Absicherung manchen ein ungutes Gefühl beschleichen und die Sorge in den Vordergrund treten lassen.

Von elementarer Bedeutung ist es aber, seinen Blick nicht beständig auf die eigenen Sorgen und Ängste zu richten.

Auch hier gilt: ändern wir unseren Blickwinkel. Wenden wir uns ab von dem, was uns ängstigt, hin zu dem, wofür wir dankbar sein können.

Dankbarkeit, eine dankbare Haltung verändert unser Wesen, steigert unser Wohlbefinden und macht uns letztendlich glücklich! So erhalten wir neue Kräfte, um gemeinsam die vor uns liegenden Herausforderungen anzugehen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürgern, für das Jahr 2022 eine dankbare Haltung, persönliches Wohlergehen, Glück, Zufriedenheit und Gottes Segen.


Ihr Willy Kreuzer, Erster Stadtrat & Ihr Jürgen Dickert, Stadtverordnetenvorsteher