Ein Umdenken ist wichtig – neue Strukturen und Teamwork im Vorstand...
...das ist zuerst einmal leicht gesagt – aber wie kann das in einem Verein funktionieren, wo oftmals alles „so wie immer“ gemacht wird? Unter dem Titel „Den Vorstand als Team organisieren“ diskutierten fast 20 Personen aus Vereinsvorständen des Schlitzerlandes Problemlagen und Lösungsansätze.
Als Referentin und Beraterin war Anja Lothschütz von der Gesellschaft für Zukunftsgestaltung gGmbH „WerteWissenWandel“ nach Schlitz gekommen. Praxisorientiert vermittelte Lothschütz an Beispielen, warum eine gute Aufgabenerfassung und -verteilung sowie definierte Rollen und Verantwortlichkeiten wichtig für ein flexibles Zusammenarbeiten im Vorstand sind. Dies praktiziert einer der anwesende Vereine aus Pfordt bereits und wies darauf hin, dass ein stetiges Bewerten und Anpassen wichtig sind. Die Referentin zeigte auf, dass wir oftmals in formalen Funktionen denken, aber eigentlich die Inhalte und unsere Fähigkeiten die Arbeit bestimmen sollten.
Für gewisse Aufgaben macht es Sinn, auch andere Vereinsmitglieder für einen begrenzten Zeitraum einzubeziehen, wenn diese die gefragten Fähigkeiten mitbringen – denn der Vorstand muss nicht immer alles alleine machen. Dafür ist es aber wichtig, dass der Vorstand gegenüber seinen Mitgliedern eine gute und transparente Kommunikation führt und aufzeigt, welche Aufgaben, Erfahrungen und Kompetenzen (z. B. Social-Media-Affinität oder Lust am Organisieren eines Festes) gesucht werden.
Für ein projektorientiertes Arbeiten gibt es auch digitale Unterstützung – oftmals sind diese Tools kostenlos, sollten aber gemeinsam im Team erprobt werden. So kann eine gemeinsam definierte Struktur die Projektarbeit unterstützen, Schnittstellen definieren und Transparenz in das Abarbeiten der Aufgaben bringen.
Wenn es an einer Stelle nicht weitergeht, sollten wir umdenken und Neues ausprobieren –es kann auch vorkommen, dass wir mal Klartext reden müssen, wenn sich niemand mehr für die Vorstandsarbeit oder den Trainingsbetrieb findet. Ein „weiter so wie bisher“ kann sonst den Engagierten den Spaß an der ehrenamtlichen Arbeit verderben. Deswegen ist es umso wichtiger, ins Tun zu kommen – dazu muss man aber wissen, wohin die Reise geht.
Konsens war, dass Vereine unermesslich wichtig für eine intakte Dorfgemeinschaft sind – fehlen die Vereine, gibt es kein soziales und kulturelles Leben im Dorf mehr. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen wünschten sich mehr Unterstützung durch die Stadt Schlitz. Begrüßt wurde, dass es nun mit Manuela Weidner-Lachmann eine Ansprechperson bei der Stadt für die Belange der Vereine gibt.
Weitere Ideen und Wünsche wie z. B. ein Stammtisch, bei dem über vereinsrelevante Fragen informiert wird und man sich austauschen kann, sowie die Darstellung der Vereine auf der Internetseite der Stadt Schlitz, wurden vorgebracht. Frau Weidner-Lachmann erläuterte dazu, welche Maßnahmen bereits getroffen wurden, wie beispielsweise Rundschreiben an die Vereine, Aktualisierung der Vereinsdaten. Die Wünsche aus den Reihen der Vereinsvertreter nehme sie gerne mit. Man müsse schauen, was davon als Nächstes umgesetzt werden kann.