Bis auf den letzten Platz besetzt war der Festsaal der Vorderburg bei der Eröffnung der Kunstausstellung „Impressionen der Heimat. Orte und Landschaft“ mit Werken des Pfordter Malers Fritz Döring. Seine ausdrucksstarken Aquarelle und Ölbilder, viele sind Leihgaben aus Privatbesitz, zeugen von der tiefen Verbundenheit des Künstlers mit seiner Heimat, seiner Liebe zu Natur und Landschaft und den Menschen.
In 2024 wäre Fritz Döring 120. Jahre alt geworden. Mit dieser Ausstellung, die Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung des Schlitzer Geschäftsmanns Jürgen Laurinat ermöglicht wurde, wird ein Künstler geehrt, der mit seinem Lebenswerk weit über das Schlitzerland hinaus Respekt und Anerkennung erfahren hat.
Frau Theiler vom Burgmuseum begrüßte die so zahlreich erschienenen Gäste, darunter die Enkelin des Künstlers Elke Döring und Hans Bohl, der die Ausstellung kuratiert hat. Sie freute sich sichtlich über das große Interesse und betonte, dass das Team des Burgmuseums sehr stolz sei, eine Auswahl von Bildern aus dem vielseitigen Lebenswerk des Malers Fritz Döring in den Räumen des Heimatmuseums zeigen zu können und dankte Elke Döring, den Leihgebern und allen weiteren Unterstützern für die Umsetzung der Ausstellungsidee.
Bürgermeister Heiko Siemon richtete ein Grußwort auch im Namen des Stadtverordnetenvorstehers Jürgen Dickert an die Gäste.
Der Festsaal der Vorderburg mit den wunderbaren Wandgemälden von Fritz Döring, in denen die Geschichte des Schlitzerlandes lebendig wird, sei genau der richtige Ort für die Eröffnung dieser sehr schönen und sehr wertvollen Ausstellung, die aus Anlass des 120. Geburtstags des Malers
auch eine posthume Würdigung des künstlerischen Lebenswerks von Fritz Döring sei. Sein besonderer Gruß galt Elke Döring, die aus Darmstadt zur Ausstellungseröffnung angereist war. Er freute sich über ihre starke Verwurzelung im Schlitzerland und darüber, dass sie bis heute viele freundschaftliche Kontakte in Schlitz pflegt.
Herzlich begrüßte der Bürgermeister auch Jens Rausch, einen weiteren überregional bekannten und erfolgreichen Künstler mit aus Pfordt, der ebenfalls im Auditorium Platz genommen hatte. An der Seite von Dr. Frank Verse, dem Leiter des Vonderau-Museums in Fulda, erkundete er nach der Eröffnung die Ausstellung.
Hans Bohl stellte schließlich in einer bewegenden Laudatio das Leben und Schaffen Fritz Dörings in den Mittelpunkt seiner Ausführungen.
Geboren wurde Fritz Döring 1904 im westfälischen Ennepetal. Er absolvierte ein Studium an der Kunstgewerbeschule Wuppertal und bildete sich auch danach weiter fort. Studien bei den Kunstmalern Fritz Pfeiffer aus Fulda, Georg Heil aus Schlitz und Hans Happ aus Frankfurt folgten. 1932 wurde er Mitglied im Fuldaer Künstlerbund. Döring unternahm zahlreiche Studienreisen mit Malerfreunden, wie Ruth Putensen oder auch einmal eine Tagesfahrt mit Klaus Depenbrock nach Amsterdam. Bis heute gut erhaltene Exponate zeugen von seiner Weltoffenheit und Neugier auf andere Landschaften und fremde Kulturen. Kunstreisen nach Spanien, Tunesien, Marokko, Norwegen, Schweden, Österreich und Frankreich bereicherten sein Kunstschaffen.
Fritz Döring hat aber auch schwere Zeiten erlebt. Zwei Weltkriege prägten seine Sicht auf die Welt und die Menschen.
Die wohl bitterste Erfahrung war seine Zeit als Lazarettsoldat und Kriegsgefangener in Russland von 1942 bis1948. Unermessliches Leid, Hunger und harte körperliche Arbeit konnten Fritz Döring aber nicht vom Malen abhalten. Bewegende Bilder und Zeichnungen sind in der Zeit des Krieges und der Gefangenschaft entstanden. Das Konvolut dieser sehr außergewöhnlichen „Russlandbilder“ hat das Vonderau-Museum Fulda von der Enkelin Dörings als Schenkung erhalten.
Die Ausstellung im Burgmuseum in Schlitz ist noch bis zum 1. September, eine Woche länger als angekündigt, während der Öffnungszeiten des Museums zu sehen.
Ein mit 120 Exemplaren limitierter und qualitätsvoller Ausstellungskatalog kann im Museum erworben werden.
Eine weitere Ausstellung mit Arbeiten von Fritz Döring wird am 27. August, 16:00 Uhr im Rathaus von Poppenhausen eröffnet. In dieser Ausstellung stehen dann Rhönmotive im Mittelpunkt. Denn auch die Rhön hat Fritz Döring immer wieder zu großartigen Bildern inspiriert.