30. Niedertor-Backhaus
Das Niedertor- Backhaus, 1816/17 an dieser Stelle errichtet, heute im Besitz der Firma Horst Sitzmann. Ursprünglich gehörte neben dem Schlachten und Bierbrauen auch das Brotbacken zu den häuslichen Pflichten der Frauen. Es ist anzunehmen, dass sich auch in Schlitz in jedem größeren Haus ein eigener Backofen befunden hat. Später entstanden gewerbliche Bäckereien, die zum Teil im Reihumverfahren backten.
Die Ackerbürger schlossen sich zu Backvereinen zusammen. Nach der hergebrachten kommunalen Gliederung entstanden ein Backverein Nieder- oder Untertor und ein Backverein Obertor. Diese verfügten über eigene Backhäuser, die verpachtet wurden. Das selbst erzeugte Mehl wurde dem jeweiligen Bäcker geliefert, der es gegen Backlohn in Brot verwandelte. Die Höhe des Backlohns beschloss der Backverein, ein Verfahren, das in der Vergangenheit des öfteren zu Streitereien geführt hat und, weil nicht mehr zeitgemäß, in den sechziger Jahren unseres Jahrhunderts eingestellt wurde