4. Vorderburger Brunnen
Der Vorderburger Brunnen, ein Schachtbrunnen mit einem hölzernen Brunnenhaus und einem hölzernen Räderwerk, wurde gegen 1600 errichtet. Der Brunnen war einst über 50 Meter tief und diente Mensch und Vieh zur Wasserversorgung. Unschwer lässt sich an der Anordnung der den Hof begrenzenden Gebäude ihr früherer landwirtschaftlicher Charakter erkennen. In dem lang gestreckten, im Westen auf der Stadtmauer lagernden Gebäude waren zuletzt die herrschaftlichen Schafherden untergebracht. Nach einem Umbau in den sechziger Jahren wird dieses Gebäude jetzt als Hotel genutzt. Das Brunnenhäuschen wurde von Professor Bodo Eckhardt im Auftrag von Kaiser Wilhelm II. für den Ausbau der Hoch - Königsburg bei Schlettstadt im Elsass kopiert. Wilhelm II. war Freund des Schlitzer Grafen Emil. Er weilte seit 1891 elfmal zu Besuch in Schlitz, was der damaligen Zeit entsprechend jedesmal mit einem hohen Aufwand und unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit gefeiert wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Wasserversorgung der Innenstadt durch eine hölzerne Wasserleitung sichergestellt. An diese war neben dem Kumpf (Wasserbehälter) am Kumpftreppchen auch der alte Ziehbrunnen am Marktplatz angeschlossen.